Die in diesem Band versammelten Aufsätze von Klemens Gruber gehen Kluges ästhetischen Verfahren nach, die aus den Arsenalen der Avantgarde, aus der Epoche des Stummfilms, der Montage, der Konstruktion stammen
Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Am Samstag, dem 2. Mai 2020 erschien in Buenos Aires bei Revista Ñ, dem wöchentlichen Kulturfeuilleton der Tageszeitung Clarín, ein langes Interview von Carla Imbrogno mit Alexander Kluge.
Claudia Mueller-Greene, "Ästhetischer Eigensinn als Literaturwissenschaftliche Analysekategorie: Eine Anwendung auf 'Die Blechtrommel' als literarisches Gegengedächtnis", (Oxford German Studies, 48.2, 2019).
Der zweite Band des Kluge-Jahrbuchs widmet sich einerseits Kluges theoretischer Verwandlung am Beispiel seiner Theoriearbeit mit Oskar Negt und andererseits den multimedialen Sichtweisen, die nicht nur seine 'Haltung der Bescheidenheit' zum Ausdruck bringen, sondern auch seine theoretischen Wurzeln offenlegen.
Die Konferenz wird im Kontext des “Deutschen Jahres” der Uni Liège organisiert und wird vom Goethe Institut Brüssel und von der Kunstfakultät der Universität unterstützt.
Die Sendung "Standpunkte" von NZZ lief auf Presse TV, dem unabhängigen Sendefenster von Presse TV , an dem auf dem Schweizer Fernsehen SF 2 und ist jetzt in der Mediathek von SRF online anzusehen.
Mit dem Ich geht er knausrig um - Alexander Kluge, geb. 1932 in Halberstadt. Jurist, Autor, Filmemacher. Träger fast aller wichtigen Film- und Literaturpreise. Zeitgenosse.
Das Mögliche im Realen entdecken: Am Dienstag feiert der Schriftsteller und Filmemacher Alexander Kluge seinen 80. Geburtstag. Mit seiner Gesellschaft dctp gelang es ihm, sogenannte Kulturfenster in den privaten Sendern zu besetzen.
Gegen Überwältigung durch Kunst: Zum achtzigsten Geburtstag von Alexander Kluge sind Reden und Selbstauskünfte von ihm in einem Band versammelt worden.
Alexander Kluge: Sein Name ist Programm: ob als Schriftsteller, Regisseur oder Fernsehpionier, Kluge widmet sich dem jeweiligen Metier klug und mit ganzer Leidenschaft.
„4,2 Milliarden Jahre“, daran erinnert Alexander Kluge, „ist unser Gefährte, der Planet, alt. Wir tragen in unseren Körpern 4,2 Milliarden Jahre Schatzbildung.“ Zu dieser Schatzbildung hat Alexander Kluge beigetragen wie nur wenige Menschen.
Sein Film »Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos« wurde bereits 1968 in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet – 2003 sprach Jan Philip Reemtsma, Laudator bei der Verleihung des Büchner- Preises, von einer eigenen Literaturgattung: der »Gattung Kluge«.
Nachdem er 1958 sein zweites juristisches Staatsexamen abgelegt hatte, war Alexander Kluge mit dem festen Vorsatz nach Paris gegangen, "ein neues Leben" anzufangen.
Alexander Kluges Werk ist ein stetig anwachsendes work in progress, das sich über den permanenten Wechsel der Medien artikuliert: Literatur, Film, Fernsehen, Internet, Medienund Gesellschaftstheorie – auf diesen Feldern arbeitet Kluge seit einem halben Jahrhundert am mikrologischen Modell einer kommunizierenden Gegenöffentlichkeit.
Die Felder sind abgeerntet, die Zeit steht still, das Jahrhundert entgleist: Ein Gespräch mit Alexander Kluge über die Wonnen und die Einsamkeiten im August
Der Filmemacher, Fernsehproduzent und Drehbuchautor Alexander Kluge erhält den Adolf-Grimme-Preis für sein Lebenswerk. Alexander Kluges Eingriff in die geölte Maschinerie der elektronischen Medien ist vielfältig, überraschend und individuell.
Alexander Kluge hat in seinen Filmen eine neue Form des Interviews erfunden. Der Interviewer, Kluge, trägt dem Interviewten, dessen Gesicht in Großaufnahme zu sehen ist, aus dem Off einen facettenreichen und hochgebildeten Monolog vor.
Kluges Universum ist unbeschränkt und offen. Sein Projekt heißt "Aufklärung", das Konzept "Freiheit". Im Zentrum stehen der Mensch und seine Gefühle. Sein intellektuelles Koordinatensystem trägt einem modernen Humanismus Rechnung - den wir heute nötiger denn je brauchen.
Wir gratulieren dem Filmemacher, dem Fernsehenzyklopädisten, dem Erzähler, dem ausgefuchsten Juristen, dem Organisationsgenie Alexander Kluge zum Adorno-Preis und bekennen: Er ist der Zauberer.
Andreas Ammers Film "Alexander Kluge. Tür an Tür mit einem anderen Leben" gibt intime Einblicke in das Leben und Werk von Alexander Kluge und zeichnet die geheime Lebensgeschichte des heute 80-jährigen nach.
Das Gesamtwerk des Schriftstellers und Filmemachers Alexander Kluge ist ein stetig wachsendes, multimediales Netzwerk. Es ist das Produkt eines unermüdlichen Sammlers und Chronisten, der in den Archiven der Geschichte nach Geschichten gräbt und dessen Fundstücke ein Inventar historischer Erfahrungen und Gefühle bilden
Heiner Müller, Dichter, Theaterautor und Regisseur, wäre am 9. Januar 80 Jahre geworden. Anlass für uns, auf einen besonderen Aspekt seines Schaffens hinzuweisen - sein Verhältnis zur Oper, die für ihn ein „Betrugsunternehmen“, aber auch ein „Gefäß der Utopie“ darstellte: "Jeder Gesang enthält ein utopisches Moment, antizipiert eine bessere Welt“
Auftakt mit Alexander Kluge Der Frankfurter Suhrkamp-Verlag hat ein neues Projekt gestartet und bringt Literaturverfilmungen als DVDs heraus. Als erstes erscheint ein zehn Stunden langer Essay von Alexander Kluge mit dem Titel "Nachrichten aus der ideologischen Antike".
Ohne Stocken kommt ihm der Satz von Marx über die Lippen: "Theorie wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift." Das stimmt heute nicht mehr, sagt Alexander Kluge, wenn überhaupt irgendetwas die Massen ergreift, dann ist es das Vergnügen.
Die Germanistin Antje Hellmann untersucht den Inhalt und die Erzähltechniken von Alexander Kluges Geschichten vorrangig am Beispiel des Erzählkomplexes ,,Die Ostertage 1971".
Diesmal fällt der Sonntagsfilm aus, weil er zwei Dienstagsfilmen Platz machen muss. Es wäre nämlich unverantwortlich, hier über die mittelmäßige Verfilmung eines Gabriel- Garcìa-Màrquez-Romans zu schreiben – nur weil die am Sonntag zu sehen ist – während einer der Väter des Jungen deutschen Films, Alexander Kluge, am Dienstag nach Bozen kommt.
Er ist einer der wichtigen Repräsentanten des Neuen Deutschen Films und des Autorenfilms, dazu noch Schriftsteller und Theoretiker. Am Dienstag kommt Alexander Kluge auf Einladung des Museion in den Bozner Filmclub.
Alexander Kluges komplettes kinematografisches Werk von 57 Filmen ist nun als DVD-Edition erschienen eine der herausragenden Veröffentlichungen des Jahres.
es war ein richtiger videosommer, in dem meine erste begegnung mit alexander kluges werk stattfand. bei brütender salzburger hitze zogen wir uns seine frühen filme rein, fasziniert von deren eigentümlicher sprache, hin und herschwankend zwischen aufregung und verlangsamung, dem toten punkt entgegen, der in jedem film auf uns zu warten schien, um uns danach wieder auszuspucken als etwas veränderte.
Alexander Kluge im Gespräch mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens - ein Depot großer erfüllter Momente und kleiner utopischer Lichtblicke - erscheint zu Alexander Kluges 75. Geburtstag, Februar 2007
Der Filmessay von Peter Buchka versucht Strukturen freizulegen, indem er den angeblichen Wirrwarr von Kluges virtuoser dialektischer Denkweise auf die bestimmenden Elemente beschränkt. Dabei ergibt sich, dass Kluge sehr wohl ein ganz klar gegliedertes Gedankengebäude errichtet hat, das lediglich durch die grandiose und schier unerschöpfliche Überfülle der Fakten und Belege den Anschein eines Labyrinths erweckt.
Wie kaum ein zweiter Künstler oder Intellektueller in Deutschland setzt Alexander Kluge gleichermaßen in Film, Fernsehen und Literatur seit vielen Jahren entscheidende Impulse. Er hat das kulturelle Geschehen in der Bundesrepublik Deutschland maßgeblich mitbestimmt. Am 14. Februar 2007 wurde er 75 Jahre alt.
Der Filmpreis der Stadt Hof besteht aus einem Objekt der Porzellanfachschule in Selb und richtet sich an Personen, die mit Hof und dem Festival eng verbunden sind. Dieser Preis wurde 1986 zum ersten Mal vergeben.
Der Filmpreis der Stadt Hof geht 2006 an Alexander Kluge. Laudator und Vorjahrespreisträger Christoph Schlingensief: „Keiner, der vorgezeichnete Wege betritt“
Mit Haubenkoch und Fußballtrainer Utl.: Kathrin Röggla, Dimitre Dinev, Arno Geiger, Daniel Kehlmann und andere präsentieren "Satyrspiele und Höllenstürze"
Alexander Kluge bei den Salzburger Festspielen 1 Utl.: Großer Schwerpunkt rund um den deutschen Autor und Filmemacher ab 28. Juli - Weitere zehn junge Dichter und Dichterinnen zu Gast
Als Teil eines Bandes zum Thema "Fliegen" hat Norbert Pfaff ein ein 2-3 stündiges Unterrichtsprojekt für die Klassen 11-13 verfasst, das sich mit Alexander Kluges Kurzgeschichte "Luftangriff auf Halberstadt" befasst
das schöne daran ist, dass alexander kluges „gelegenheitsarbeiten einer sklavin“ von 1975 mit einem ausgangsinteresse und fünf treatments beginnt. fünf treatments, die ein film werden sollen, denen drei drehbuchentwürfe folgen.
Quelle: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur / 81. Nachlieferung, 2005. Hg. von Heinz Ludwig Arnold. München: Edition Text + Kritik
Die Erzählung "Ein Liebesversuch" erschien 1962 in Alexander Kluges erster Prosaveröffentlichung, Lebensläufe, und gehört damit zeitgeschichtlich in die unmittelbare Vorgeschichte der Auschwitzprozesse.
Wer in Alexander Kluges Büchern blättert oder sich auch nur einen Eindruck von seinen Film- und Fernseharbeiten verschafft, wird schnell realisieren, daß er es mit einem Werkgebilde zu tun hat, dessen einzelne Teile keinem Gattungsbegriff zuzuordnen sind.
Der Schriftsteller und Filmregisseur Alexander Kluge ist mit dem wichtigsten deutschen Literaturpreis, dem Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, ausgezeichnet worden.
Nach dem Assessorexamen studierte Kluge neben Jura auch Geschichte und Kirchenmusik, zum Teil bei Adorno, dessen Schule der Kritischen Theorie er sich auch bis heute verpflichtet zeigt - allerdings ohne deren Kulturpessimismus zu teilen. "Alle Filme sind Überlebensfilme", hieß es in einem der Manifeste, mit denen er und seine Mitstreiter in den sechziger Jahren Papas Kino zu Grabe trugen. "Alle Gefühle glauben an ein Happy End".
Einen ganz anderen Weg geht Alexander Kluge, der mit seiner Firma dctp den öffentlich-rechtlichen Redakteuren seit fast 15 Jahren vormacht, wie man ausgerechnet im Kommerzfernsehen geradezu maßlos anspruchsvolles Kulturprogramm senden kann.
Eigentlich dürfte es ein Phänomen wie Alexander Kluge nicht geben. Nicht in der deutschen Fernsehlandschaft. Alles, was man im Fernsehen nicht machen darf, macht Kluge.
"ruf ihn doch mal an!", hat er gesagt, und sie: da sei nichts dabei, "es ist ganz einfach. du nimmst eine rolle ein. du stellst ihm aus einer position fragen. eine position, die einem postindustriellen prototypus entspricht. und er wird antworten." so das projekt "telefonieren mit kluge" der zeitschrift spector.
dctp-Chef Alexander Kluge will den Zuschauern mehr zutrauen als mancher Senderboss. Etwa mit seinem "Metropolen Programm" XXP. Im Frühjahr hofft er auf einen Kabelplatz in NRW.
Nach gut zwanzigjährigem Schweigen als Erzähler legt Alexander Kluge jetzt ein kolossales Prosawerk vor: Die zweibändige "Chronik der Gefühle" ist ein epischer Kraftakt - und der so kühne wie fragwürdige Versuch, unsere Gegenwart in der Geschichte zu spiegeln.
in Fragment Heinrich von Kleists lautet: "Man könnte die Menschen in zwei Klassen abteilen; in solche, die sich auf eine Metapher und 2) in solche, die sich auf eine Formel verstehn. Deren, die sich auf beides verstehn, sind zu wenige, sie machen keine Klasse aus." Diese wenigen, so möchte ich sagen, sind die wahren Autoren. Zu ihnen rechne ich den Autor Alexander Kluge.
Laudatio von Helmut Heißenbüttel bei der Verleihung des Kleist-Preises an Alexander Kluge und Kluges Dankesrede. Die Preisverleihung war am 21. November 1985 in Berlin.
In seinem Autorenbuch über Alexander Kluge (München 1980) schreibt Rainer Lewandowski: "Wollte man Kluges poetisches Prinzip allein auf Dokument und Protokoll reduzieren, so griffe man zu kurz. Man sieht zwar einen zentralen Aspekt, erfaßt aber bei weitem nicht das Ganze."
Im Vorwort zu seinem 1973 erschienenen Erzählungsband "Lernprozesse mit tödlichem Ausgang" sagt Alexander Kluge: "Sinnentzug. Eine gesellschaftliche Situation, in der das kollektive Lebensprogramm von Menschen schneller zerfällt, als die Menschen neue Lebensprogramme produzieren können."
Alexander Kluge hat am Schluß seiner Beschwörungen im letzten Heft dieser Zeitschrift eine reizende kleine Fabel erzählt. Sie handelt von einem Kameltreiber, dessen Tiere "alle krumm und bresthaft" blieben, weil er sich allzusehr auf den Segen seiner gottesfürchtigen Mutter verließ, und der Rat, den der Imam ihm gibt, lautet: misch etwas Salbe und Kräuter in das Gebet, und es wird den Kamelen besser gehn.
Vielleicht sind die Eingangsszenen des Films ABSCHIED VON GESTERN zu konzentriert, als daß man später, vor allem im letzten Drittel, nicht doch enttäuscht würde (obwohl ich hinterher, abgelenkt durch eine gewisse kombinatorische Anstrengung, garnicht sagen kann, ob ich sie wirklich korrekt erinnere).
Hatte Alexander Kluge in seinem ersten Buch, den "Lebensläufen", sich an Einzelheiten gehalten, an Einzelfiguren, Einzelschicksale, Einzeldiagnosen, so gleicht das neue, "Schlachtbeschreibung", eher einem Panorama, in dem das Einzelne als Baustein, als Mosaikklötzchen sich mit vielen seinesgleichen zum Totalgemälde ergänzt.
Es gibt eine Auffassung, wonach einem Prosatext, einem Roman oder einer Erzählung, bereits mit dem ersten Satz, mit dem Anschlag sozusagen, anzumerken sei, was das Ganze tauge. Was der Anschlag verspricht oder versäumt, das entscheidet dann über das Schicksal des vollen Textes.