Einen ganz anderen Weg geht Alexander Kluge, der mit seiner Firma dctp den öffentlich-rechtlichen Redakteuren seit fast 15 Jahren vormacht, wie man ausgerechnet im Kommerzfernsehen geradezu maßlos anspruchsvolles Kulturprogramm senden kann.
Aus: Die Kunst, Unterschiede zu machen, S. 59 
Gespräch mit Dr. Christian Schulte über "Fact & Fakes" Fernseh-Nachschriften von Alexander Kluge
Der gemeinsam von der Lessing-Akademie Wolfenbüttel und der Stiftung NORD/LB-ÖFFENTLICHE vergebene "Lessing-Preis für Kritik" 2002 ergeht an den Schriftsteller und Filmemacher Alexander Kluge. Darauf hat sich die Jury in einem einmütigen Urteil verständigt.
Eigentlich dürfte es ein Phänomen wie Alexander Kluge nicht geben. Nicht in der deutschen Fernsehlandschaft. Alles, was man im Fernsehen nicht machen darf, macht Kluge.
Über Alexander Kluges Kulturmagazine
Porträt des Senders XXP von Christian Schulte
"ruf ihn doch mal an!", hat er gesagt, und sie: da sei nichts dabei, "es ist ganz einfach. du nimmst eine rolle ein. du stellst ihm aus einer position fragen. eine position, die einem postindustriellen prototypus entspricht. und er wird antworten." so das projekt "telefonieren mit kluge" der zeitschrift spector.
Kluges Fernsehen, Echtzeit der Gefühle (Lesung mit Hannelore Hoger und Alexander Kluge), Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos, Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit
dctp-Chef Alexander Kluge will den Zuschauern mehr zutrauen als mancher Senderboss. Etwa mit seinem "Metropolen Programm" XXP. Im Frühjahr hofft er auf einen Kabelplatz in NRW.
Der in München lebende Schriftsteller und Filmkünstler Alexander Kluge nimmt heute Abend in der Stuttgarter Musikhochschule den mit 40 000 Mark dotierten Schillerpreis des Landes Baden-Württemberg entgegen.
Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus werden in diesem Jahr drei Journalisten und Autoren aus der Generation von Hanns-Joachim Friedrichs ausgezeichnet, die deutsche Fernsehgeschichte geschrieben haben: Günter Gaus (71), Alexander Kluge (69) und Gerd Ruge (73).

XXP

Am 7. Mai 2001 starten Alexander Kluge und die dctp zusammen mit SPIEGEL TV den Fernsehsender XXP.
Aus: Der unterschätzte Mensch, Band 2 / S. 719
Hans Magnus Enzensberger hat festgestellt, daß die Texte von Alexander Kluge ihre Wurzel in der gesprochenen Welt, der oralen Tradition, haben. Sie beruhen auf Dialog und verwirklichen sich im Ohr.
Was hat Breitbandfernsehen mit Oper zu tun? Was Till Eulenspiegel mit medialen Darstellungsformen? Was Ovid mit dem World Wide Web? Der Kulturoptimist Alexander Kluge stellt die Vernetzungen her. Das Gespräch führte Daniel Weber.
Es ist eine große Ehre für meine Arbeit, dass die Jury einen sehr ungewöhnlichen Schritt getan hat und mir diesen großen Bremer Literaturpreis ein zweites Mal verleiht.
Die "Chronik der Gefühle" kann man als Ihr literarisches Lebenswerk bezeichnen, sie umfaßt 2000 Seiten, davon sind 800 Seiten in den letzten Jahrzehnten veröffentlicht worden: Die "Lebensläufe", "Lernprozesse mit tödlichem Ausgang", "Schlachtbeschreibung" und "Unheimlichkeit der Zeit." Welche Frage verklammert dieses Opus Magnum?
Ein Gespräch mit Christian Schulte und Rainer Stollmann. Merve Verlag, Berlin 2001.
Nach gut zwanzigjährigem Schweigen als Erzähler legt Alexander Kluge jetzt ein kolossales Prosawerk vor: Die zweibändige "Chronik der Gefühle" ist ein epischer Kraftakt - und der so kühne wie fragwürdige Versuch, unsere Gegenwart in der Geschichte zu spiegeln.
Mit zahlreichen Fotos. 2 Bände im Schuber. Band I: Basisgeschichten. Band II: Lebensläufe
Alexander Kluges Fernsehproduktionen. Von Matthias Uecker
In Ihrem erzählerischen Gesamtwerk Chronik der Gefühle spielen Katastrophen als Testfälle für menschlichen Eigensinn und Relationen zu menschlicher Lebenszeit eine große Rolle. Was fällt ihnen ein, wenn Sie in den Medien mit Desastern wie der brennenden Concorde, der versenkten Kursk oder dem Inferno am Kitzsteinhorn konfrontiert werden?
Gespräche mit Heiner Müller. Veröffentlicht in Frankreich unter diesem Titel.  éditions THEATRALES, Paris 2000.
(Contemporary Film and Television Series) Von Peter C. Lutze 
With this translation of Learning Processes with a Deadly Outcome, a novella first published in German in 1973, one of Kluge’s most important literary works becomes available to an English-speaking audience for the first time.
Um die Orestie als Darstellung der "Geburt der Demokratie" (P. Stein) zu rechtfertigen, muß man, sagt Heiner Müller, viel verdrängen, etwa die Opferung Iphigenies oder die weibliche Rebellion Elektras.
Gespräch mit Alexander Kluge (Das Interview erschien in: Die WochenZeitung (WoZ), Nr. 1/2 (1994). Von Astrid Deuber-Mankowsky / Giaco Schiesser 
15 Vorschläge zum Unterscheidungsvermögen. (Mit Oskar Negt) Gebundene Ausgabe: 339 Seiten Verlag: Fischer (S.), Frankfurt (1992)
Aus: Oskar Negt/Alexander Kluge - Maßverhältnisse des Politischen, 15 Vorschläge zum Unterscheidungsvermögen, S. 50-53 
10 Kulturmagazine des Formats News & Stories wurden im Jahr 1991 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.
Im Jahr 1990 wurden die ersten Prime Time Spätausgaben im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Insgesamt 10 Kulturmagazine wurden zwischen Juni und Dezember produziert und gesendet.
Neun Formate des Kulturmagazins wurden in seinem ersten Jahr ausgestrahlt. Die Titel waren: Die Maus und andere Geschichten, Die Guillotine, Vor Abfahrt des Zuges, "Nordwest-Passage", Die letzen 20 Sekunden lügen nie., Frau mit Eigenschaften, Der chinesische Thermidor, "Die ersten 140 Takte der Walküre" und Zeitenwechsel (rasch).
Seit Firmengründung im Jahre 1988 ist dctp, die DEVELOPMENT COMPANY FOR TELEVISION PROGRAM mbH, eine Plattform für unabhängige Dritte im deutschen kommerziellen Fernsehen. Sendestart war mit dem Kulturmagazin TEN TO ELEVEN am 2.5.1988 auf RTL.
in Fragment Heinrich von Kleists lautet: "Man könnte die Menschen in zwei Klassen abteilen; in solche, die sich auf eine Metapher und 2) in solche, die sich auf eine Formel verstehn. Deren, die sich auf beides verstehn, sind zu wenige, sie machen keine Klasse aus." Diese wenigen, so möchte ich sagen, sind die wahren Autoren. Zu ihnen rechne ich den Autor Alexander Kluge.
Laudatio von Helmut Heißenbüttel bei der Verleihung des Kleist-Preises an Alexander Kluge und Kluges Dankesrede. Die Preisverleihung war am 21. November 1985 in Berlin.
Ein Episodenfilm, der "Abschied nimmt vom klassischen Kino" (A. Kluge). Splitter der Wirklichkeit, die aber doch allesamt streng den einen Gedanken verfolgen, wie ein einziger Augenblick alles Vorher und Nachher verschlingen kann. Da ist die Tochter eines Pförtnerehepaars in Warschau, die sich einem deutschen Soldaten hingibt, um die Schätze der polnischen Filmgeschichte zu retten.
Eine kritische Auseinandersetzung mit den »neuen« Medien. (mit Klaus von Bismarck, Günter Gaus und Ferdinand Sieger)
In seinem Autorenbuch über Alexander Kluge (München 1980) schreibt Rainer Lewandowski: "Wollte man Kluges poetisches Prinzip allein auf Dokument und Protokoll reduzieren, so griffe man zu kurz. Man sieht zwar einen zentralen Aspekt, erfaßt aber bei weitem nicht das Ganze."
Ein Sportflieger (einmotoriges Flugzeug), seit kurzem mit seiner jungen Frau verbunden, die von ihm ein Kind erwartet, plant für den Fall des Raketenkriegs die Flucht zu den Kergeulen-Inseln im Südpolarmeer.
BRD 1983. Produktion: Kairos-Film. Regie: Alexander Kluge, Edgar Reitz.
Gefühle sind nicht zu verwechseln mit Sentimentalität. Sie sind sehr alt und mächtiger als jede Kunst. Im Film geht es um junge Paare, die ihre Liebeserfahrungen in klare Entschlüsse umsetzen wollen, was sich als schwierig erweist. Eine Frau, die ihren Mann erschoss, gibt einem Richter Rätsel auf. Liebende können durch Kooperation Tote zum Leben erwecken. Davon handelt die Oper "das Kraftwerk der Gefühle" und das Kino "die Oper des 20. Jahrhunderts".
Auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs, der Kurzstreckenraketen-Krise, hätte es sein können, daß Neutronenbomben die Mitte Europas zerstören.
Als Filmcharakter gefiel uns Franz Josef Strauß gut. Als Bundeskanzler fanden wir ihn unpassend.
Die Geschichte der Gabi Teichert (Hannelore Hoger), die schon in Deutschland im Herbst nach den Wurzeln der deutschen Geschichte gräbt. "Wenn mich etwas umbringen kann, will ich wissen, was es ist." Das Vaterland der Geschichtslehrerin ist die Bildung. Im Schulalltag, auf dem Parteitag der SPD, am Bußtag und im Advent: Unentwegt ist sie auf der Suche nach einer Republik, für die der Einsatz lohnt.
Die Bundesrepublik 1977, die RAF, Mogadischu, Stammheim, die Ermordung von Hanns-Martin Schleyer. Ein Kollektivfilm, der die Emotion dieser Ereignisse festhält. "Je näher man ein Wort ansieht, desto ferner blickt es zurück: Deutschland."
Entstanden anlässlich der großen Staufer-Ausstellung in Stuttgart. Das Material dient Kluge zu der These, dass sich die Deutschen in hoffnungslosen Momenten ihrer tausendjährigen Geschichte immer einen Retter wie den erwachenden Kaiser Barbarossa auf dem Kyffhäuser erhoffen.
Film anlässlich der in Stuttgart stattfindenden großen Ausstellung über die Staufer-Dynastie, in dem verschiedene Spezialisten für Geschichte, Kunst und Architektur die Relevanz dieses Erbes in der Bundesrepublik Deutschland 1977 analysieren.