Der Orpheus-Mythos ist geläufig: Aus der Unterwelt ins Leben zurückgekehrt, besingt er mit seiner Musik die verlorene Liebe. Alexander Kluge und Khavn, ein Ausnahmeduo mit Sprengkraft, wählen den Mythos als Ausgangspunkt für eine wahre Revolution.
Nach über 20 Jah­ren kehrt Klu­ge auf die Kino­lein­wand zurück. Sein fröhlicher Klagegesang verbindet die Slums von Manila mit Elvis Presley und King Kong.
In seinem neuen Projekt setzt sich Alexander Kluge mit den Kollateralschäden der Wirtschaftskrise auseinander. Es geht um den Gegenpol der Krise – das Vertrauen: Was lässt sich für Geld nicht kaufen? Warum ist Vertrauen, das durch Werbung und Geld allein nicht erkauft werden kann, ein Rohstoff, notwendiger als Beton oder Öl?
Ein Episodenfilm, der "Abschied nimmt vom klassischen Kino" (A. Kluge). Splitter der Wirklichkeit, die aber doch allesamt streng den einen Gedanken verfolgen, wie ein einziger Augenblick alles Vorher und Nachher verschlingen kann. Da ist die Tochter eines Pförtnerehepaars in Warschau, die sich einem deutschen Soldaten hingibt, um die Schätze der polnischen Filmgeschichte zu retten.
Ein Sportflieger (einmotoriges Flugzeug), seit kurzem mit seiner jungen Frau verbunden, die von ihm ein Kind erwartet, plant für den Fall des Raketenkriegs die Flucht zu den Kergeulen-Inseln im Südpolarmeer.
BRD 1983. Produktion: Kairos-Film. Regie: Alexander Kluge, Edgar Reitz.
Gefühle sind nicht zu verwechseln mit Sentimentalität. Sie sind sehr alt und mächtiger als jede Kunst. Im Film geht es um junge Paare, die ihre Liebeserfahrungen in klare Entschlüsse umsetzen wollen, was sich als schwierig erweist. Eine Frau, die ihren Mann erschoss, gibt einem Richter Rätsel auf. Liebende können durch Kooperation Tote zum Leben erwecken. Davon handelt die Oper "das Kraftwerk der Gefühle" und das Kino "die Oper des 20. Jahrhunderts".
Auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs, der Kurzstreckenraketen-Krise, hätte es sein können, daß Neutronenbomben die Mitte Europas zerstören.
Als Filmcharakter gefiel uns Franz Josef Strauß gut. Als Bundeskanzler fanden wir ihn unpassend.
Die Geschichte der Gabi Teichert (Hannelore Hoger), die schon in Deutschland im Herbst nach den Wurzeln der deutschen Geschichte gräbt. "Wenn mich etwas umbringen kann, will ich wissen, was es ist." Das Vaterland der Geschichtslehrerin ist die Bildung. Im Schulalltag, auf dem Parteitag der SPD, am Bußtag und im Advent: Unentwegt ist sie auf der Suche nach einer Republik, für die der Einsatz lohnt.
Die Bundesrepublik 1977, die RAF, Mogadischu, Stammheim, die Ermordung von Hanns-Martin Schleyer. Ein Kollektivfilm, der die Emotion dieser Ereignisse festhält. "Je näher man ein Wort ansieht, desto ferner blickt es zurück: Deutschland."
Entstanden anlässlich der großen Staufer-Ausstellung in Stuttgart. Das Material dient Kluge zu der These, dass sich die Deutschen in hoffnungslosen Momenten ihrer tausendjährigen Geschichte immer einen Retter wie den erwachenden Kaiser Barbarossa auf dem Kyffhäuser erhoffen.
Film anlässlich der in Stuttgart stattfindenden großen Ausstellung über die Staufer-Dynastie, in dem verschiedene Spezialisten für Geschichte, Kunst und Architektur die Relevanz dieses Erbes in der Bundesrepublik Deutschland 1977 analysieren.
Weil ihn sein Beruf nicht erfüllt, lässt sich der Kripo-Beamte Ferdinand von einer großen Fabrik als Leiter des Werkschutzes anstellen. Er glaubt, in dieser Position seine grotesken Vorstellungen von Recht und Ordnung ungehindert und mit aller Macht ausleben zu können. Irgendwann aber zeigt sich, dass Ferdinands absurde "Schutzmaßnahmen" für die Sicherheit des Betriebs weit risikoreicher sind, als ein theoretischer "Angriff" von außen.
Eine Beischlafdiebin und eine DDR-Kundschaftterin ziehen durch die Stadt. Frankfurt 1974. Es ist die Zeit des Karnevals. Zugleich werden von Studenten besetzte Häuser von der Polizei gewaltsam geräumt. "Den Titel des Films fanden wir als Graffito im Keller eines der besetzten Häuser." (Alexander Kluge)
Eine Ehe mit Kindern inmitten der Protestbewegung. Roswitha Bronski plant gesellschaftliche Veränderungen. Außerhalb der Familie fallen sie ihr leichter.
In einer Welt, in der galaktische Kesselschlachten toben, versucht Willi (Alfred Edel), sich durch eine Anstellung im Zentrum der Macht zu retten. Dabei setzt er auf die falsche Bürgerkriegspartei.
Die Parallelen zum wenige Jahre später entstandenen ersten Star Wars sind verblüffend – und doch könnten die Filme nicht unterschiedlicher sein. "Es herrscht Bürgerkrieg im Weltraum", informiert zu Beginn von Der große Verhau ein Rolltitel wie auch in George Lucas’ Sternensaga.
Weitere Unternehmungen der Zirkusbesitzerin Leni Peickert. Zähmbar ist sie nicht. Zirkus im Winter. Begegnung mit russischen Kollegen. Die Sprüche und Dichtungen Leni Peickerts. Die Künstlerin in ihrem Zorn. Kampf um Sendezeit im Fernsehen.
1970 widmete Alexander Kluge seinem Vater den Film "Ein Arzt aus Halberstadt"; eine knapp 30-minütige Dokumentation.
Wie schon ihr Vater will die Zirkusunternehmerin Leni Peickert (Hannelore Hoger) artistische Höchstleistungen erbringen. Zugleich empfindet sie Natürlichkeit als ihr Ideal.
Die Filmfreunde werden ihn so wenig vergessen wie Gable, Gary Cooper oder Errol Flynn. Auch das deutsche Publikum schätzt ihn als Draufgänger in "Arzt und Dämon", als profilierten Richter im Nürnberger Prozess, als Partner von Katharine Hepburn in "Ehekrieg" und "Eine Frau, von der man spricht".
Anita G., Jüdin, ist von "drüben" in den Westen gekommen. Mit ihrem Koffer in der Hand lernt sie bei Begegnungen mit seltsamen Menschen ein seltsames Land kennen: die BRD des Jahres 1966.
Alexander Kluge und andere Filmemacher leiteten mit ihrem Oberhausener Manifest am 28. Februar 1962 anlässlich der "8. Westdeutschen Kurzfilmtage" die Geburt des Neuen Deutschen Films ein.
Alexander Kluges zweiter Film
Alexander Kluges erster Film ist ein Kurzfilm über das Parteitagsgelände in Nürnberg. Eine Zusammenarbeit mit Peter Schamoni.